Attention – A Life in Extremes | Die Extremsport-Doku des Jahres

Letzte Woche klickte ich mich durch das Kinoprogramm Berlins. Ich hatte aber keine Lust auf einen stinklangweiligen Hollywood-Blockbuster sondern wollte mal zur Abwechslung etwas Neues ausprobieren.

Die Extremsport-Doku Attention – A Life in Extremes* feierte zufällig am Abend ihre Kinopremiere in Berlin. Also Freunde gefragt, Tickets reserviert und um 21:00 saßen wir im Kino, um uns überraschen zu lassen.

Attention – A Life in Extremes: Premiere mit dem Regisseur

Zu unserer Überraschung waren der Regisseur des Films Sascha Köllnreitner und einer der Protagonisten Gerhard Gulewicz, bei der Premiere anwesend und begrüßten uns zu Beginn des Filmes.

Wir wussten noch nicht, was uns erwarten würde aber Sascha versprach uns einen spektakulären Film mit außergewöhnlichen Aufnahmen.

Nun waren die Erwartungen hoch und wir konnten den Beginn des Films kaum noch erwarten.

Drei Protagonisten, drei Extremsportarten, ein Ziel

Attention – A Life in Extremes ist eine Dokumentation aus dem Jahr 2014, die drei Extremsportler bei ihren ehrgeizigen Vorhaben begleitet.

Der französische Freitaucher Guillaume Néry stellte bereits mehrere Weltrekorde im Apnoetauchen auf und pushte diesen Rekord auf 126 Meter im Jahre 2012. Die Kamera begleitet ihn bei den Weltmeisterschaften im Freitauchen in Nizza und Kalamata.

Gerhard Gulewicz ist ein österreichischer Extrem-Radfahrer und nahm seit 2006 jedes Jahr am 4.800 km langen Radrennen Race Across America teil.

Der Dritte im Bunde ist der norwegische Wingsuit-Flyer Halvor Angvik, der regelmäßig, von Bergen und Felsen springt und dabei mit seinem Flügelanzug extreme Geschwindigkeiten erreicht.

Die drei Hauptdarsteller betreiben drei ganz verschiedene Extremsportarten doch eines haben sie gemeinsam. Sie lieben ihren Sport und möchten immer besser darin werden. Aufgeben ist für die drei keine Option.

Ich war von Anfang an im Kinosessel gefesselt. Attention – A Life in Extremes ist kein typischer Extremsportfilm, der ausschließlich von spektakulären Aufnahmen lebt sondern er erzählt die Geschichten der drei Protagonisten und vermittelt dem Zuschauer, wie sich die Sportler bei der Ausübung ihrer Sportart fühlen und mit welcher Leidenschaft sie dabei sind.

4.800 km in neun Tagen – Mit dem Fahrrad

Gerhard Gulewicz

Als der Radfahrer Gerhard Gulewicz vom Race Across America erzählte, bei dem er schon mehrere Male mitgefahren ist und bereits zwei Mal den zweiten Platz erreicht hat, ist mir die Kinnlade runtergeklappt.

Ich hatte von dem Rennen zuvor noch nie etwas gehört und war erst einmal völlig perplex. Das Race Across America geht, wie der Name schon sagt, durch die ganze USA, einmal von der Westküste, bis an die Ostküste. Das sind ca. 4.800 Kilometer.

Erst dachte ich, naja, wenn die sich beeilen, dann können sie die Distanz ja so in 2 Monaten schaffen. Doch als ich dann hörte, dass diese Distanz in etwa 8-12 Tagen zurückgelegt wird, war ich schockiert.

Alter! Wie krank ist das denn bitte? Das sind einfach mal 500 km am Tag. MIT DEM FAHRRAD!

Mein Kumpel Maximilian Semsch freute sich schon, wenn er bei seiner Fahrt durch Australien 100 Kilometer am Tag schaffte.

Das Kamerateam von Attention – A Life in Extremes begleitet den Extremsportler bei seinem Rennen durch Amerika und zeigt, mit welchen Strapazen die Sportler zu kämpfen haben. Schlafmangel, Krämpfe, … sind nur zwei der vielen Schwierigkeiten, die bei so einem Rennen auf die Fahrer zukommen.

Gerhard Gulewicz erzählte im Kino, dass er an einem Tag während des Rennens ca. 15.000 Kalorien zu sich nehmen musste. Alter! Aber nach 30 Stunden ohne Pause auf dem Fahrrad hat man wahrscheinlich auch ein bisschen Hunger.

100 Meter tief – Ohne Sauerstoffflasche

Free Taucher

Eine etwas kürzere Distanz aber nicht weniger spektakulär – beim Free-Tauchen sind die Sporter ohne Sauerstoffflasche im Wasser und versuchen in kurzer Zeit möglichst tief zu tauchen.

Guillaume Néry ist einer der besten Free-Taucher der Welt und wir bekommen im Film einen interessanten Einblick in seinen Alltag.

Wir erfahren, was für ein unglaublicher Druck auf dem Körper eines Apnoetauchers lastet, wenn er in solchen Tiefen unterwegs ist und sehen, wie Guillaume sich auf seine Wettkämpfe vorbereitet.

Immer mit dabei, seine Lebensgefährtin, die ebenfalls eine Free-Taucherin ist. Der Film zeigt unglaubliche Aufnahmen aus den Tiefen des Meeres und wir lernen das Paar privat und abseits vom Extremsport kennen.

Mit 200 km/h an den Felsen vorbei

Attention A Life in Extremes Wingsuit Flyer

Eine der beeindruckendsten Extremsportarten ist das Wingsuit Flying. In Attention – A Life in Extremes lernen wir den Norweger Halvor Angvik kennen, der regelmäßig eine Herausforderung sucht, indem er mit seinem Wingsuit von Felsen springt und dabei Geschwindigkeiten von über 200 km/h erreicht.

Wir erfahren, woher er den Mut nimmt, so einen gefährlichen Sport auszuüben und ob er nicht auch manchmal Angst dabei hat.

Wingsuit-Flying ist ohne Frage eine sehr gefährliche Sportart. Erst am 16. Mai 2015 verunglückte der Extremsportler Dean Potter bei einem Sprung im Yosemite-Nationalpark tödlich.

Viel mehr als nur Extremsport-Bilder

Was die Doku von anderen Extremsport-Filmen abhebt, ist, dass sie nicht nur beeindruckende Extremsport-Aufnahmen zeigt sondern sich auch kritisch mit dem Thema auseinandersetzt.

Wir erfahren, wie leistungsfähig der menschliche Körper sein kann, wenn man ihn trainiert und ihn bis an seine Grenzen bringt. Warum sind so viele Menschen davon fasziniert, jeden Tag ans Limit zu gehen und sich so großen Gefahren auszusetzen?

Der Film hat mich von vorne bis hinten beeindruckt und ich habe dadurch eine ganz andere Sichtweise auf das Thema bekommen. Werde ich auch demnächst mit einem Wingsuit von einer Klippe springen?

Attention – A Life in Extremes

2014 | 90 Minuten | Amazon*| iTunes | Trailer

Fotos: http://www.attentionalifeinextremes.com/

Jan Stein

Autor und Head of Fun bei lebegeil.de

Hallo, Abenteuerlustige und Teambuilding-Begeisterte! Ich bin Jan Stein, dein Wegweiser im Dschungel der Freizeitaktivitäten. Seit 2014 teile ich auf lebegeil.de meine leidenschaftlichen Entdeckungen und skurrilen Erlebnisse, um dein nächstes Abenteuer (...)

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